Schriftenreihe der Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte

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Author
Various
Audience
Unknown

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1) Nationalsozialistische Polenpolitik 1939-1945
Volume
2
Earliest Publication Date
2010

Broszat stellt die deutsche Besatzungspolitik in Polen erstmals in einer gedrängten Übersicht historisch und systematisch dar. Die nationalsozialistischen Maßnahmen gegenüber der 1939 unterworfenen polnischen Nation auf bevölkerungspolitischem, rechtlichem, kulturellem und wirtschaftlich-sozialem Gebiet sowie das von Hitler, Bormann, Himmler, Greiser u.a. in den "eingegliederten Ostgebieten" durchexerzierte Modell eines völkisch-nationalsozialistischen Weltanschauungsstaates sind Hauptthema der Untersuchung. Anhand zahlreicher Quellen aus den deutschen Akten wird dabei auch das zerstörerische Gegeneinander von Kräften, das sich auf deutscher Seite abspielte, beleuchtet: die Konflikte zwischen Generalgourverneur Frank und Himmler, die Auseinandersetzungen zwischen zentraler Staatsverwaltung und Parteikanzlei, die konkurrierende Zuständigkeit von Polizei und Justiz und der mit der Polenpolitik erstmals in aller Deutlichkeit auftretende Gegensatz zwischen Wehrmacht und SS. Die Darstellung vermittelt damit zugelich ein eindrucksvolles Bild von der mehr und mehr ins Chaotische abgleitenden Staats- und Verfassungsstruktur des Dritten Reichs währesnd des Zweiten Weltkriegs.
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2) Politik in der Reichskanzlei: Aufzeichnungen aus den Jahren 1929-1932
Volume
3
Earliest Publication Date
2010

Als eine der wenigen "nichtamtlichen" Quellen vermag das mit dem Tode Stresemanns im Oktober 1929 einsetzende Tagebuch des früheren Staatssekretärs in der Reichskanzlei Dr. Pünder zur Geschichte der Großen Koalition und der Ära Brüning eine wesentliche Aussage zu bieten. Dem Leser werden aufschlussreiche Einblicke in den Alltag der ersten Zentralbehörde des Reiches gegeben, und zwar für eine Zeit, da in ihr wirklich noch Politik gemacht wurde. Aus dem unmittelbaren Erleben des Verfassers finden die Verzahnung innen- und außenpolitischer Probleme sowie die wirtschaftlichen Krisenjahre der ausgehenden Republik eine anschauliche Behandlung. Durch Verwendung amtlichen Aktenmaterials hat die Edition eine zusätzliche Abrundung erfahren. Obgleich Pünder mit dem Sturz Brünings ebenfalls aus dem Reichsdienst ausschied, fallen Streiflichter auch auf die Praxis der Kanzlerschaft Papens, da der Staatssekretär weiterhin in gelegentlicher Verbindung zu seinem Nachfolger Planck blieb. Somit werden die Aufzeichnungen zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel für die Beurteilung der letzten Weimarer Jahre.
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3) Nationalsozialistische Großraumordnung: Die Konstruktion einer "deutschen Monroe-Doktrin"
Volume
4
Earliest Publication Date
2010

Die Berufung auf das amerikanische Vorbild der Monroe-Doktrin zur Abschirmung nationalsozialistischer Aggressionspolitik und Gewaltherrschaft in Europa spielte in der Diplomatie des Dritten Reiches und in der gleichzeitigen Theorie zur Rechtfertigung eines deutschen Großraumes eine zentrale Bedeutung. Durch einen exakten analytischen Vergleich arbeitet Gruchmann die fundamentalen Unterschiede zwischen den Grundlagen der Monroe-Doktrin und der nationalsozialistischen Großraumpolitik heraus. Der Autor gibt einen prägnanten Überblick über die Politik der so genannten nationalsozialistischen Neuordnung in Europa und die Stellung, die den einzelnen im Zweiten Weltkrieg unterworfenen Ländern und den verbündeten Satellitenstaaten darin zugedacht war. Er verbindet damit eine eingehende Auseinandersetzung mit der "völkerrechtlichen Großraumordnung" des Staats- und Völkerrechtlers Carl Schmitt, die diese Hegemonialpolitik opportunistisch zu rechtfertigen suchte. Die nationalsozialistische Fehldeutung der Monroe-Doktrin macht das grundsätzliche Missverständnis amerikanischer Außenpolitik sichtbar. Ein wesentlicher Grund dafür, dass Hitler schließlich unwillentlich selbst das Eingreifen der USA in Europa provozierte, das er unter Berufung auf die Monroe-Doktrin zu verhindern suchte.
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4) Südtirol und die Achse Berlin - Rom 1938-1945
Volume
5
Earliest Publication Date
2010

Conrad F. Latour, Professor an der Universität of Maryland, behandelt in seiner Studie ein erregendes Kapitel deutsch-italienischer Politik im Zeichen der Achse Berlin-Rom. Der von Hitler und Mussolini unternommene Versuch, das Problem Südtirol durch eine Aussiedlung der deutschen Bevölkerung zwangsweise aus der Welt zu schaffen, entsprach den politischen Denkkategorien der damaligen "terribles simplificateurs" sowohl jenseits wie diesseits des Brenners. Doch das gegenseitige Misstrauen, das je länger je mehr unter der Oberfläche amtlicher Herzlichkeit die Beziehungen zwischen dem nationalsozialistischen Deutschland und dem faschistischen Italien unterminierte, machte sich bald störend bemerkbar. Eine groteske Vertauschung der Fronten führte schließlich dazu, dass die faschistischen italienischen Behörden aus ihrem Widerwillen gegen bestimmte Prozedurfragen, insbesondere aus Furcht vor einem Plebiszit der Südtiroler, die Aussiedlung boykottierten und damit, gegen ihre ursprünglichen Absichten und den Willen Himmlers und Hitlers, dafür sorgten, dass dem Großteil der Deutschen Südtirols ein verhängnisvoller Exodus erspart blieb.
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5) Landbevölkerung und Nationalsozialismus: Eine soziologische Untersuchung der politischen Willensbildung in Schleswig-Holstein 1918-1932
Volume
6
Earliest Publication Date
2010

Rudolf Heberles Studie zeigt den sensationellen Erfolg der nationalsozialistischen Bewegung bei der Landbevölkerung Nord- und Ostdeutschlands, der ein wesentlicher Grund für den steilen Anstieg der NSDAP-Stimmen in den Jahren 1930 bis 1932 gewesen ist. Überraschend ist diese Entwicklung gerade in einem Land wie Schleswig-Holstein, das seit 1870 als traditionell liberales Bauernland galt. Der Autor hat in den Jahren 1932/33 als Privatdozent an der Universität Kiel die Gründe dieses politischen Umschwunges durch eine exakte wahlsoziologische Untersuchung nachvollzogen. Die Ergebnisse konnte er nach der "Machtergreifung" der Nationalsozialisten nicht mehr publizieren. Die Erstpublikation von 1963 wird hier nun wieder zugänglich gemacht.
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6) Die wirtschaftlichen Unternehmungen der SS
Volume
7
Earliest Publication Date
2010

Enno Georg, Schüler des Göttinger Historikers Percy Ernst Schramm, gibt umfassenden Einblick in einen weithin unbekannten Aktionsbereich der SS im Staate Hitlers. SS-eigene Wirtschaftsunternehmen entstanden, vor allem auf dem Sektor des Baugewerbes, schon vor 1939 vor allem in Gestalt von Häftlingsbetrieben, d.h. als Nebenwirkung des Konzentrationslagersystems der SS. Frühzeitig fand Himmlers Bestreben nach Ausweitung der SS-Kompetenzen hier ein neues Betätigungsfeld. Zugleich bot sich dem Reichsführer SS dabei die Möglichkeit, weltanschauliche Lieblingsvorstellungen sowie bestimmte technische Erfindungen und Experimente in eigener Regie zu verwirklichen. Der dann im Krieg anschwellende Konzern der SS-Betriebe, Deutsche Ausrüstungs-Werke (DAW), Deutsche Erd- und Steinwerke (DEST) u.a.m., die in die Form privatkapitalistischer GmbHs gekleidet waren, machte das Wirtschaftsverwaltungshauptamt der SS schließlich zu einem bedeutenden Faktor der Rüstungswirtschaft. Es zeichnete sich hierbei auch die Unterwanderung der privaten Konkurrenzwirtschaft durch eine letztlich nicht nach Rentabilitätsgesichtspunkten arbeitende, aufgrund der Staatssklaverei in den Konzentrationslagern von Lohnverpflichtungen unabhängige SS-Monopolwirtschaft ab. Der Verfasser zeigt auch, welche Zukunftsvorstellungen Himmler mit diesem Instrument SS-eigene Wirtschaft verband
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7) Der kroatische Ustascha-Staat 1941-1945
Volume
8
Earliest Publication Date
2010

Nach der militärischen Entmachtung und territorialen Auflösung Jugoslawiens im April 1941 riefen Hitler und Mussolini einen großkroatischen Staat aus. Dieser stand unter der Führung Ante Pavelics und der Ustascha-Organisation und wurde rasch zu einem Feld rivalisierender italienischer und deutscher Interessen. Die Autoren beleuchten Charakter und Geschichte dieses scheinsouveränen Regimes, dessen Existenz vom Kampf gegen die Partisanen Titos und Mihajlovics geprägt wurde und das sich durch die brutale Verfolgung der serbisch-stämmigen Bevölkerung selbst desavouierte.
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8) Dekadenz und Heroismus: Zeitroman und völkisch-nationalistische Literaturkritik
Volume
9
Earliest Publication Date
2010

Ausgehend von einer kritischen Betrachtung der völkisch-nationalsozialistischen Literaturkritik, untersucht der Verfasser Zeitromane der so genannten dekadenten und der heroischen Literatur auf ihre Ideologie hin. Es erweist sich, dass Autoren wie H. Broch, Th. Mann, J. Roth und A. Schnitzler sich erkenntnisbereit auf die geschichtliche Situation besinnen und sie zu verdichten suchen, während der hohle Heroismus der völkisch-nationalsozialistischen Kriegsliteratur den zeitlichen und gesellschaftlichen Bedingungen der dargestellten Gegenwart ausweicht. An der Haltung des Frontsoldaten dieser Romane wird der Ansatz für den politischen Mystizismus des Nationalsozialismus sichtbar. Zum Ergebnis der Arbeit gehört u.a. die Einsicht, dass auch die formale literarische Gestaltung in entscheidendem Maße vom jeweiligen Geschichtsverständnis abhängt.
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9) Komintern und Faschismus: Dokumente zur Geschichte und Theorie des Fasschismus
Volume
10
Earliest Publication Date
2010

Komintern und Faschismus bildeten die gegensätzlichen Pole der Bürgerkriegssituation, die mit dem Ersten Weltkrieg heraufzog. Das Verhältnis zwischen beiden wurde zu einem Faktor ersten Ranges. Die von Theo Pirker ausgewählten Dokumente und Texte aus den wichtigsten Organen der Komintern (INPREKORR und RUNDSCHAU) und seine ausführliche Einleitung stellen Italien und Deutschland, die damaligen europäischen Vormächte des Faschismus, in den Mittelpunkt. Aufmarsch, Machtergreifung und Herrschaftssystem des italienischen Faschismus und des deutschen Nationalsozialismus werden chronologisch im Lichte kommunistischer Reportagen, Analysen und Kampfparolen gespiegelt. Diese kommentieren zugleich die zunehmende Erstarrung und Egozentrik der politisch en Theorie von Marx über Lenin zu Stalin, die Wandlungen der Parteilinie und manche katastrophale Fehleinschätzung.
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10) Der Troubadour der spanischen Falange: Auswahl und Kommentar seiner Reden und Schriften von Bernd Nellessen
Volume
11
Earliest Publication Date
2010

Neben den totalitären Bewegungen des Faschismus in Italien und des Nationalsozialismus in Deutschland bildete die spanische Falange die bemerkenswerteste Spielart des europäischen Faschismus zwischen den beiden Weltkriegen. Anders als ihr italienisches und deutsches Vorbild kam die Falange jedoch nicht über die "Kampfzeit", über das bei ihr nicht einmal drei Jahre währende Stadium der Agitation und der großen Verheißung hinaus. Der Durchbruch zu der den Staat prägenden und beherrschenden Bewegung blieb ihr versagt. José Antonio Primo de Rivera, der junge Führer und brillante Rhetor der Falange, war der Sohn des spanischen Generals und Diktators der zwanziger Jahre, Miguel Primo de Rivera. José Antonio wurde 1936, während des spanischen Bürgerkriegs, hingerichtet, und General Franco zwang später, indem er sich selbst zum Führer der Falange ernannte, die jungenhafte, ungezügelte Anhängerschaft José Antonios auf einen politischen Kurs, der den propagierten Intentionen des Gründers der Falange nicht mehr entsprach. Die hier ausgewählten Reden und Schriften José Antonios lassen die spanische Eigenart dieser ebenso träumerisch-poetischen wie politisch-gewaltsamen Erneuerungsbewegung anschaulich hervortreten. Bernd Nellessen, ein gründlicher Kenner ihrer Geschichte, umreißt in der Einleitung den biographischen, geistigen und politischen Hintergrund und vermittelt durch Kommentar und Textinterpretation ein kritisch-eindringliches Verständnis. Damit liegt für den deutschsprachigen Raum die erste Quellen-Edition über den Gründer der Falange vor.
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11) Die deutsche Kriegswirtschaft 1939-1945
Volume
12
Earliest Publication Date
2010

"Milward liefert uns ein genaues Bild der hitlerdeutschen Wirtschaftstheorie und -praxis, sowohl die Vorbereitung wie die Führung des Krieges betreffend... Er hat ein Werk von höchster Qualität geschrieben. Eine fast durchweg glänzende Handhabung der Quellen und ein ungewöhnlich klarer Stil machen die Lektüre zu einem Gewinn und Genuss." Michael Hurst, Oxford Magazine "Eine gründliche und selbst im klug ausgewählten Detail fesselnde Darstellung." Karl Heinz Wocker, Stuttgarter Zeitung
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12) Beamtentum im Dritten Reich
Volume
13
Earliest Publication Date
2010

Die Einfügung des Beamtenapparats der Republik in das neue politische System trug viel dazu bei, dass es Hitler gelang, sich an der Macht zu halten und seine Herrschaft zu stabilisieren. Hans Mommsen zeigt anhand ausgewählter Quellen, wie Hitler, gestützt auf die formale Legalität seiner Machtübernahme, sich unter der Parole "Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" Loyalität der weithin staatsgläubigen Beamtenschaft bediente, die zunächst gegen die Eingriffe der Parteidienststellen grundsätzlich die Monopolstellung des Berufsbeamtentums im Bereich der inneren Verwaltung behaupten konnte. Die Beamtenschaft widersetzte sich zwar dem politischen Dilettantismus und der Kurzsichtigkeit der Parteifunktionäre, aber indem sie ihre Verwaltungserfahrung, ihren Sachverstand und ihre Pflichttreue dem Regime zur Verfügung stellte, kaschierte sie die innenpolitische Scharlatanerie der obersten Reichsführung und machte das "vorläufig noch wohlgeordnete Chaos" erst möglich. Auf die Dauer konnte sie sich nicht der parasitären Zersetzung des traditionellen Obrigkeitsstaates durch das nationalsozialistische System entziehen. Vor die Alternative gestellt, entweder als steriles, willenloses Werkzeug gebraucht zu werden, oder aber sich mit der Politik des Dritten Reiches zu identifizieren und dadurch erst recht die eigene Stellung zu untergraben, verlor das Beamtentum zunehmend seinen Einfluss. Die Geschichte des Beamtentums im Dritten Reich zeigt, dass die Idee des Staatsdieners pervertiert wird, wenn sie sich nicht auf ein verfassungsmäßiges Gemeinwesen mit einer offenen politischen Willensbildung bezieht.
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13) Willi Münzenberg: Eine politische Biograhie
Volume
14/15
Earliest Publication Date
2010

Willi Münzenberg, einst als "roter Hugenberg" und fähigster propagandistischer Gegenspieler Goebbels` bekannt, war zwischen den Weltkriegen eine Zentralfigur des deutschen und internationalen Kommunismus. Jugendinternationale, Internationale Arbeiterhilfe für die Sowjetunion, Berliner "Münzenberg-Konzern", antifaschistische Volksfront in Paris bildeten die bekanntesten Etappen dieses ungemein aktiven und agilen Organisationstalents. Der ehemalige Vertraute Lenins leistete der Komintern unschätzbare Dienste, bis auch er 1936/37 den Bruch mit dem Stalinismus vollzog, 1940 unter mysteriösen Umständen ums Leben kam und seitdem im kommunistischen Osten totgeschwiegen wurde. Babette Gross, ältere Schwester Margarete Buber-Neumanns und langjährige Mitarbeiterin und Lebensgefährtin Münzenbergs, beschreibt aus der inzwischen gewonnenen Distanz, aber mit der intimen Personen- und Milieu-Kenntnis der einst "Dazugehörigen", das Leben und Wirken des Agitators Münzenberg und, aus dieser Perspektive, zahlreiche Impressionen, Wendpunkte und einflussreiche Personen des internationalen Kommunismus und der antifaschistischen Volksfront.
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14) Autarkiepolitik im Dritten Reich: Der nationalsozialistische Vierteljahresplan
Volume
16
Earliest Publication Date
2010

Mit dem Vierjahresplan von 1936 unternahm die nationalsozialistische Führung den Versuch, den überkommenen Privatkapitalismus mit staatlicher Kommandowirtschaft zu vereinbaren. Beherrschendes Motiv war dabei der Gedanke der Autarkie - der Inbegriff der absoluten Souveränität des nationalen Machtstaates. Der Vierjahresplan sollte das Dritte Reich kriegsfähig machen. Er veränderte aber zugleich sowohl die politische wie die Wirtschafts-Verfassung Deutschlands. Die Untersuchung Dieter Petzinas hat die gesamte Komplexität dieses Themas zum Gegenstand und gibt einen Einblick sowohl in die Herrschaftsausübung des NS-Regimes wie in die besondere Gestaltung des Verhältnisses von Staat und Wirtschaft im Dritten Reich.
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15) Reichskommissariat Niederlande: Versuch und Scheitern nationalsozialistischer Neuordnung
Volume
17
Earliest Publication Date
2010

Deutsche Besetzung und nationalsozialistische Gewaltpolitik haben in den traditionell neutralen, seit über einem Jahrhundert von Fremdherrschaft verschonten Niederlanden mit ihrer verwurzelten demokratischen Ordnung und Toleranz einen außerordentlich schweren Schock ausgelöst. Konrad Kwiet, selbst einer deutsch-holländischen Familie entstammend, ist mit den Belastungen, die sich daraus für das deutsch-niederländische Verhältnis ergaben, von Hause aus vertraut und aufgrund seiner gründlichen Studien besonders qualifiziert. Seine konzentrierte Untersuchung will nicht die Gesamtgeschichte der Besatzungszeit erzählen, sondern vor allem die politische relevanten Merkmale und Veränderungen des unter militärischem Befehl begonnenen, aber schon im Mai 1940 der politischen Leitung des Reichskommissars Seys-Inquart unterstellten Besatzungsregimes aufzeigen. Im Vordergrund stehen dabei die widersprüchlichen Neuordnungs- und Herrschaftskonzeptionen der Anfangsjahre 1940/41, in denen sowohl die "großgermanische" Reichspolitik wie der Versuch, die holländischen Faschisten der Mussert-Bewegung in den Sattel zu heben, an eigener Unzulänglichkeit oder holländischem Widerstand scheiterten und die ultima ratio der Gewalt das Feld zu beherrschen begann. Die NS-Politik in den Niederlanden wird dabei als Teil der allgemeinen europäischen Hegemonialpolitik Hitlers betrachtet und auch mit den vielfach anders gelagerten Verhältnissen in Belgien verglichen. Es gelingt dem Verfasser, am Beispiel Hollands einsichtig zu machen, dass der Totalitarismus nationalsozialistischer Herrschaft und das sich unter ihr ausbreitende Rechtsvakuum weniger in planvoller und monopolitischer Diktatur als vielmehr in der permanenten Improvisation und dem Antagonismus rivalisierender Machtgruppen und Machtkonzepte wurzelte, die eine fortgesetzte Eskalation der Gewaltsamkeit in Gang setzten.
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16) Die Volksfeind-Ideologie: Zur Kritik rechtsradikaler Popaganda
Volume
18
Earliest Publication Date
2010

Der innere Zusammenhang des deutschen Rechtsradikalismus, von den völkischen Vorläufern Hitlers bis zur NPD, lässt sich nur teilweise aus der Zahl und Bedeutung ehemaliger Pg`s in neonazistischen Parteien oder aus der wörtlichen Übereinstimmung von Programmen ableiten, die naturgemäß jeweils von taktischen Erwägungen bestimmt sind. Außerordentlich ergiebig aber ist die Untersuchung jener identischer Grundkategorien und -emotionen rechtsradikaler Ideologie und Propaganda, die durch alle Verschleierungen hindurch erkenntlich bleibt. Die Untersuchung des Politikwissenschaftlers Hermann Bott, die mit einer Fülle von Zitaten belegt ist, erkennt den egozentrischen, kompromiss- und umweltfeindlichen Nationalismus als die eigentliche psychologisch-propagandistische Drehscheibe der rechtsradikalen Gruppen. Xenophobie in der verschiedensten Form als das Spiegelbild deutschnationaler Introvertiertheit ist der eigentliche Inhalt dieses politischen Extremismus. Das am meisten überraschende und deprimierende Ergebnis dieser Untersuchung besteht darin, dass neben "Fremdarbeitern", der "schwarzen" und "gelben" Gefahr noch immer der - freilich verkappte - Antisemitismus als Einheitsnenner des propagierten Kampfes gegen "undeutsche Einflüsse" unentbehrlich ist. Die auf Anti-Gefühlen basierende Ideologie scheint mit dem abstrakten Gegner nicht auszukommen, sie braucht den namentlich genannten körperlichen "Feind". Als neue Form - nach Auschwitz - kommt der Entlastungs-Antisemitismus hinzu. Die Analyse der Verschleierung und Rückversicherungen, deren man sich dabei bedient, ist nicht weniger aufschlussreich. Der Verfasser weiß gleichwohl, dass der Rechtsradikalismus nicht nur eine deutsche Erscheinung darstellt. Sein Schlusskapitel ist der gedankenreiche Versuch, die allgemeinen Merkmale und Motivationen dieser Krankheit bloßzulegen.
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17) Die Gauleiter: Studie zum Wandel des Machtgefüges in der NSDAP
Volume
19
Earliest Publication Date
2010

Das NS-Regime stellte sich je nach Perspektive als plebiszitärer Führerabsolutismus, als diktatorischer Beamten- und Polizeistaat oder als Willkürherrschaft der Partei dar. Innerhalb dieses widersprüchlichen Erscheinungsbildes waren die Gauleiter der NSDAP die sichtbarsten und prominentesten Vertreter des Macht- und Kontrollanspruchs der Partei. Hüttenbergers materialreiche Darstellung verfolgt die Funktion der Gauorganisationen und Gauleiter bis in die frühe Geschichte der NSDAP zurück und macht deutlich: In der "Kampfzeit" entstand jener Typus des selbstbewussten Gauführers, dessen Willkür, gestützt auf ergebene Cliquen, kaum durch ein bürokratisches Reglement der Reichleitung begrenzt wurde. Die Funktionsweise der NS-Kampfbewegung beruhte weitgehend auf der Vollmacht und Initiative der sekundären Führer in den großen Gauen. Diese extreme Personalisierung der Führung erbrachte große taktische und propagandistische Flexibilität, aber zugleich zynische Unverbindlichkeit in Sach- und Programmfragen und endlose Rivalitäten. Sie vereitelte auch die Möglichkeit kollegialer Führung und den Versuch, die Gauleiter zu einem geschlossenen Führerkorps und damit zu einem wirksamen Gegengewicht gegenüber Hitler zu machen. Die meisten Gauleiter konnten dann 1933 als Reichsstatthalter, Oberpräsidenten oder in anderer Rolle die regionale Parteiführung mit bedeutenden staatlichen Kompetenzen vereinigen und dadurch eine neue Machtbasis erlangen, die der Reichsregierung vielfach störend im Wege stand. Gleichwohl wurde der Anteil der Gauleiter am Machtgefüge des Dritten Reiches in der Folgezeit durch die Zentralisierung des Staatsapparates und durch mächtige Sonderorganisationen (SS, DAF, Reichsnährstand u.a.) erheblich beschnitten und erst während des Krieges im Zeichen des totalen Kriegseinsatzes wieder stärker ausgeweitet. Mit der Untersuchung dieses wechselnden Machtgefälles legt der Autor ein interessantes Stück der inneren Verfassungsgeschichte des NS-Regimes bloß, von dem viele Einzelheiten bisher unbekannt waren.
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18) Wiederbewaffnung und Westintegration: Die innere Auseinandersetzung um die militärische und außenpolitische Orientierung der Bundesrepublik 1950-1952
Volume
20
Earliest Publication Date
2010

Die Auseinandersetzung um den Wehrbeitrag der Bundesrepublik - vom Beginn des Korea-Krieges bis zur Unterschrift unter den EVG-Vertrag - und die damit vollzogene grundsätzliche außenpolitische und militärische Standortbestimmung Bonns bilden die wohl erregendste Debatte in der Frühgeschichte der Bundesrepublik. Die besonnene, wohl abgewogene Art der Darstellung dieser fesselnden Auseinandersetzung durch den Autor tut der Spannung keinen Abbruch, ist der leidenschaftslosen Erkenntnis aber außerordentlich dienlich. Die minutiöse Auswertung zahlloser Protokolle, Bulletins, Pressekommentare und bisher unbekannter Denkschriften und Unterlagen und die methodische Gliederung der unterschiedlichen Standpunkte und Argumente veranschaulichen das vielfältige Panorama der Motive und ihrer außenpolitischen Verschränkungen. Dabei treten aber die entscheidenden Gegensätze, vor allem zwischen Adenauer und Schumacher, klar hervor, und der Autor vermag ein überzeugendes Fazit zu ziehen: Die wichtigsten damals von der Opposition gegen die militärische Westintegration mit Rücksicht auf die Wiedervereinigung vorgebrachten Argumente lassen sich auch in der historischen Rückschau nicht entkräften. Die Politik der Stärke war schon damals bodenlose Illusion. Aber Adenauer hatte den politisch und taktisch entscheidenden Vorteil: Den nahe liegenden, bestimmten Vergünstigungen, die seine Politik der Bundesrepublik versprach, standen auf der anderen Seite nur unbestimmte Möglichkeiten der Wiedervereinigung oder der neutralistischen Friedensregelung gegenüber. Das bedeutete aber auch: Mit der Entscheidung von 1952 wurde dem konkreten "Provisorium" Bundesrepublik der klare Vorrang vor dem imaginären "Gesamtdeutschland" eingeräumt.
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19) Studien zu Geschichte der Konzentrationslager
Volume
21
Earliest Publication Date
2010

Die nationalsozialistischen Konzentrationslager sind ein gängiger Begriff in der Auseinandersetzung mit der Hitler-Zeit. Aber viele Fakten, Zahlen und Zusammenhänge, die diese Lager bestimmten und der zeitgeschichtlichen Erörterung zugrunde liegen, sind noch strittig oder unerforscht. Die hier vorgelegten Studien verschiedener Autoren über eine Reihe von Lagern, von denen es bisher z.T. nur wenig gesichertes Wissen gab, sind sämtlich aus langwierigen quellenkritischen Spezialuntersuchungen erwachsen. Ihre gemeinsame Veröffentlichung ist ein Beitrag zu dem mühevollen Versuch, die Kenntnis der "von oben" her ergangenen Weisungen und Maßnahmen des NS-Regimes zu ergänzen durch die exakte Rekonstruktion der Praxis, wie sie "unten" aussah und sich in der konkreten Wirklichkeit einzelner Lager ausdrückte. Die Parallelisierung solcher Einzelforschungen vermag erst präziser zu begründen, was allgemeine Merkmale und Funktionen dieser Lager im Gefüge der NS-Herrschaft waren und welche Bedeutung lokalen Verhältnissen und Instanzen oder besonderen Anlässen und Improvisationen zukam. Schon diese Auswahl von Einzelstudien verdeutlicht, in welchem Maße sich der mit den Konzentrationslagern institutionalisierte Ausnahmezustand ungesetzlicher Gewaltanwendung auf allen Ebenen verselbständigte und ausweitete. Hinter der propagandistischen Bildfläche des nationalsozialistischen Ordnungsstaates wohl verborgen, konnte sich hier ungehemmt entfalten, was vom "Bewegungs"-Charakter des Nationalsozialismus nach 1933 übrig geblieben war: die erfindungsreiche Perfektionierung und Akkumulation rücksichtslosen Machtgebrauchs gegen immer neue und immer größere Gruppen "unerwünschter Elemente".
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20) Politik in Bayern 1919-1933: Berichte des württembergischen Gesandten Carl Moser von Filseck
Volume
22/23
Earliest Publication Date
2010

Bayern als "Ordnungszelle" gepriesen oder als Hort der Reaktion und Zuflucht rechtsradikaler Abenteuer verschrieen, bildete die politisch wohl interessanteste Landschaft der Weimarer Republik. Ein Konglomerat von vielfältigen politischen, gesellschaftlichen und regionalen Interessen bot Zündstoff für zahlreiche Konflikte zwischen Bayern und dem Reich. Die Angst des konservativen Bürgertums vor der Herrschaft des Bolschewismus - schon die Koalition mit sozialdemokratischer Beteiligung im Reich oder in Preußen war ein Schreckgespenst - war so chronisch wie der Missmut bayerischer Politiker gegenüber Gesetzen und Verordnungen aus Berlin. In der hier veröffentlichten, bisher kaum bekannten Quelle kommt ein Beobachter der Münchener politischen Szene zu Wort, dessen Beruf es war, den Motiven und Hintergründen bayerischer Politik nachzuspüren. Der württembergische Gesandte Moser von Filseck, von 1906-1933 ununterbrochen auf seinem Münchener Posten, verzeichnete täglich alles Wissenswerte und berichtete darüber präzise und leidenschaftslos. Sein amtlicher und gesellschaftlicher Status erschloss ihm wichtige Informationsquellen. Der besondere Reiz und die Bedeutung der Gesandtschaftsberichte liegen darin, dass sich in ihnen die gesellschaftlichen und politischen Kräfte spiegeln, die wesentlich die Politik in Bayern der Weimarer Republik bestimmten: vaterländische Verbände, monarchische Vereine, ultrakonservative und rechtsradikale Gruppierungen bis hin zu Hitlers NSDAP, deren Aufstieg Moser von Filseck von Anfang an verfolgte - alles in allem ein authentisches Bild der gesellschaftlichen und psychologischen Struktur Bayerns in den Jahren, in denen die Politik, die in München gemacht wurde, nicht nur für Bayern allein bestimmend gewesen war. Diese Auswahl der wichtigsten Berichte ist deshalb nicht zuletzt auch ein Beitrag zur deutschen Geschichte der Weimarer Zeit.
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